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DTM: Besseres Racing – fahrerisches Können noch mehr im Mittelpunkt

Tourenwagen

Fahrer rückt mehr in den Mittelpunkt © Topspeed - Rudolf BeranekFahrer rückt mehr in den Mittelpunkt © Topspeed - Rudolf Beranek

Die Weiterentwicklung der Reglements für 2018 stand unter dem Motto: besseres Racing durch weniger Abtrieb in der DTM.

Das fahrerische Können der Piloten rückt durch die Reduktion von aerodynamischen Anbauteilen an der Außenhaut der Fahrzeuge sowie durch den Verzicht auf mechanische Elemente unter der Karosserie noch mehr in den Mittelpunkt.

Die Änderungen im technischen Reglement

Das technische Reglement wurde für die Saison 2018 vor allem hinsichtlich der Aerodynamik der Fahrzeuge angepasst. An der Front der Fahrzeuge kommt auf jeder Seite künftig nur ein so genannter Aero-Flick zum Einsatz. Dieses Bauteil ist kleiner als seine Pendants aus der Vorsaison. Entsprechend haben die Ingenieure die Frontschürze angepasst. Dazu wurde der Seitenkanal vereinfacht und die Seitenplatte im Bereich unterhalb der Türen entfernt. Die aerodynamischen Anbauteile wurden reduziert. Die Basisgeometrie des Hecks blieb erhalten. Der Abtrieb wurde somit um zirka ein Drittel verringert. Der niedrigere Luftwiderstand könnte je nach Strecke zu höheren Top-Speed-Werten führen.

Unter der Karosserie kommen nur noch lineare Schraubenfedern zum Einsatz. Bei den anstehenden Testfahrten wird sich zeigen, ob diese Neuerung in Kombination mit den aerodynamischen Anpassungen dazu führt, dass die Fahrzeuge im Vergleich zum vergangenen Jahr insbesondere in den Kurven weniger aerodynamisch stabil sein werden.

Die Änderungen im sportlichen Reglement

Zu den wichtigsten Änderungen im sportlichen Reglement gehört die Verringerung des Gesamt-Mindestgewichts (Fahrer mit Ausrüstung und Fahrzeug): Es beträgt in diesem Jahr 1.115 Kilogramm, das Fahrzeug-Mindestgewicht liegt bei 1.031 Kilogramm. Gleichzeitig wurde das Motorenkontingent erhöht. Zudem haben die Teams nun die Möglichkeit, bei Boxenstopps einen zusätzlichen Mechaniker einzusetzen.

„Die in der DTM eingesetzten Motoren sind auf Maximallaufzeit konstruiert und wir wollten verhindern, dass die Motoren diese Laufzeitgrenze überschreiten. Die ITR hat in diesem Jahr den Kalender von neun auf zehn Rennwochenenden aufgestockt. Da es in Brands Hatch nur eine zweitägige Veranstaltung gibt, das freie Training am Freitag fällt weg, reden wir von 400 bis 450 Kilometern, die zusätzlich gefahren werden. Um darauf zu reagieren, haben wir uns für den günstigsten Ansatz entschieden. Statt sieben gibt es nun auf die Saison gesehen acht Motoren für die jeweils sechs Autos, die straffrei untereinander getauscht werden können“, sagt DTM-Technikchef Michael Bernard.

Eine Anpassung erfolgte auch in puncto Boxenstopps: Bis dato hatte einer der acht Mechaniker beim Reifenwechsel die Aufgabe, an der Trennlinie zwischen Working Lane und Fast Lane die Räder in Empfang zu nehmen, nun können die Teams dafür eine zweite Person abstellen. Diese zusätzliche Person rekrutiert sich aus dem ohnehin vor Ort vorhandenen Personal. Dies ist nicht bindend, aber empfohlen.

Vom Bulletin zum festen Bestandteil

Gleich mehrere der unterjährigen Anpassungen aus 2017 sind nun fester Bestandteil des Reglements. Dies betrifft den Indy-Neustart, die Begrenzung der Kommunikation mittels der Boxentafel sowie die Erhöhung der Mindestrestmenge an Kraftstoff.

Nach den Erfahrungen aus der DTM-Premiere des Indy-Neustarts in Hockenheim wurde beschlossen, dass der Führende beim Indy-Re-Start grundsätzlich das Tempo vorgibt. Sobald dieser beschleunigt, wird die grüne Flagge geschwenkt, die rote Ampel wird nicht mehr angezeigt. Beschleunigt werden darf nur im vorgegebenen Sektor zwischen der ersten weißen Linie und dem Zielstrich. Vor dem Überqueren der Ziellinie darf kein Fahrzeug aus der Formation ausscheren.

Die Boxentafel darf nur noch für die Aufforderung zum Boxenstopp oder bei einer eventuellen Notsituation zur Anwendung kommen. Die Teams dürfen ihren Piloten nur noch mit einzelnen und beim DMSB hinterlegten Buchstaben, Zahlen oder Symbolen die wichtigen Hinweise weitergeben. Taktische Maßnahmen der Teams während des Rennens sollen somit weiter eingeschränkt werden.

Die Autos der drei Hersteller müssen nach jedem Qualifikationstraining und nach jedem Rennen noch mindestens ein Kilogramm Kraftstoff im Tank haben. Zu Saisonbeginn 2017 waren es 0,5 Kilogramm. Sollte es ein Auto nicht aus eigener Kraft ins Parc fermé schaffen, müssen es mindestens zwei Kilogramm Kraftstoff sein. Auch hier waren es im vergangenen Jahr noch 0,5 Kilogramm. Mit der Erhöhung der Mindestrestmenge sollte verhindert werden, dass mit der Benzinmenge „gezockt“ wird und der Fahrer sein Auto nach der Zieldurchfahrt einfach abstellt.

Quelle: DTM/Redaktion