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DTM: Regenchaos am Hungaroring

Tourenwagen

Philipp Eng © BMW GroupPhilipp Eng © BMW Group

Ein neuer Belag in der Boxengasse sorgte bei Regen für Unfälle und Verletzte beim Boxenstopp im zweiten DTM – Rennen am Hungaroring.

Lucas Auer startete von der Poleposition und übernahm die Führung vor seinen Markenkollegen Pascal Wehrlein , Paul Di Resta, Edoardo Mortara , Gary Paffett und Daniel Juncadella. Damit lagen sechs Mercedes in Front, bester Audi Pilot war Rene Rast und bei BMW hielt Augusto Farfus die Fahnenstange hoch. Nach fünf Runden übernahm Wehrlein die Führung und erste Regentropfen kamen vom ungarischen Himmel. Das Feld blieb vorerst auf Slicks. Als dann eine Regenwolke ihre Schleuse öffnete, kam in Runde sechs Lucas Auer zum Boxenstopp um auf Regenreifen zu wechseln.

Bei der Zufahrt zu den Boxen wurde ein neuer Betonbelag aufgebracht der bei Nässe keinerlei Grip aufwies. Als Auer die Boxencrew ansteuerte verlor er die Kontrolle auf dem glitschigen Betonstreifen und knallte gegen eine Säule. Dort befanden sich jedoch Boxenstewards, einer davon wurde vom Mercedes eingeklemmt und zog sich einen offenen Beinbruch zu und wurde mit einem Helikopter in ein Spital in Budapest geflogen. Edoardo Mortara hatte das gleiche Problem fuhr zwei Mechaniker nieder und knallte gegen eine Boxeneinrichtung. Zwei davon wurden ebenfalls mit  Beinbrüchen ins Spital gebracht.

Auch Bruno Spengler verlor die Kontrolle über seinen BMW und verletzte einen Mechaniker. Um die Verletzten zu versorgen kam vorerst das Safety Car auf die Strecke, in Folge gab es einen Rennabbruch.

Nach einer langen Pause wurde das Rennen neu gestartet. Im neu gemischten Feld übernahm Wehrlein die Führung vor Paffet, der den Re-Start komplett verschlafen hatte. Als der Brite immer weiter nach hinten durchgereicht wurde gab es eine Antwort auf sein Problem. Paffet nahm das Rennen als einziger Pilot mit Regenreifen auf, obwohl kein Regen mehr in Sicht war. Seine Mechaniker hatten ganz einfach vergessen in der vorgegebenen Zeit auf Slicks umzustecken.

An der Spitze duellieren sich die beiden Mercedes Piloten Pascal Wehrlein und Daniel Juncadella , beiden hatten jedoch noch den Pflichtboxenstopp vor sich, ebenso die auf Rang drei und vier liegenden Audi Piloten Jamie Green und Nico Müller.

Als diese erledigt waren schlug die Stunde für BMW. An der Spitze ging Marco Wittmann vor Timo Glock und Philipp Eng in Führung. In der letzten Runde musste der Salzburger seine Position gegenüber dem angreifenden Mike Rockenfeller im Audi verteidigen, konnte jedoch mit einer starken Leistung den Dreifachsieg von BMW absichern. Lucas Auer konnte noch mit dem neunten Platz Punkte holen, wird aber für ihn nur Nebensache sein.

Philipp Eng: „Das Wichtigste ist, dass es allen Betroffenen den Umständen entsprechend gut geht. Ich wünsche allen Beteiligten eine schnelle Genesung. Das Rennen selbst war eine taktische Meisterleistung von uns, vor allem von den Ingenieuren. Wir haben genau in der richtigen Runde gestoppt und die richtigen Reifen aufgezogen. Danach hatte ich eine gute Pace, am Ende hat es für Platz drei gereicht.“

Die DTM hat an diesem Wochenende keine Werbung für die Serie geschrieben. Zuerst der Stallorderverdacht bei Mercedes betreffend Lucas Auer im Rennen am Samstag, welcher jedoch dementiert wurde. Trotzdem hat sich DTM-Chef Gerhard Berger die Motorsportverantwortlichen der Hersteller zur Brust genommen und will in Zukunft fairen Motorsport im Sinne der Fans an der Strecke und vor den Fernsehern sehen.

Außerdem muss man sich fragen, wer den neuen Belag im Bereich der Boxenzufahrt abgenommen und genehmigt hat. Ende Juli findet der Formel 1 GP von Ungarn statt und hier stehen eine Vielzahl von Mechanikern gegenüber der DTM beim Reifenwechsel an den Boxen. Unvorstellbar wenn ein derartiger Vorfall nochmals eintritt.