FIA WEC: Ferrari siegt im Jubiläumsjahr in Le Mans
Motorsport allgemein, Sportwagen
Im 100. Jubiläumsjahr der 24 Stunden von Le Mans gab es einen überraschenden Sieg für Ferrari AF Corse mit dem 499P Hypercar.
Bei der 100. Auflage von Le Mans wurden alle Facetten eines Langstreckenrennens geboten. Schwere Regengüsse schwemmten die Fahrzeuge von der Strecke und teilweise in die Begrenzungen. Für die Boxencrews war Schwerarbeit angesagt und die Strategen mussten immer wieder blitzschnell eine neue Renntaktik und die richtige Reifenwahl erarbeiten.
Diese Aufgaben hatte Ferrari als Bester gelöst und siegte dadurch mit dem Ferrari 499P Hypercar vor 325.000 Zusehern.
Es war der erste Auftritt des italienischen Herstellers in der Königsklasse in Le Mans seit 1973 und der erste Gesamtsieg von Ferrari seit 1965. Damals gewann Jochen Rindt mit Masten Gregory in einem Ferrari 250LM.
Das Siegertrio Antonio Giovinazzi, James Calado und Alessandro Pier Guidi sicherte sich 50 Punkte für die FIA WEC-Meisterschaft. Damit ist Ferrari drei Runden vor Schluss nur noch 18 Punkte von Toyota entfernt.
Auf Rang zwei landete Toyota Gazoo Racing mit Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im Toyota GR010 HYBRID – Hypercar.
Platz drei feiert überraschend das Team von Cadillac Racing mit Earl Bamber/Alex Lynn/Richard Westbrock im Cadillac V-Series – Hypercar.
Schwer geschlagen musste sich Porsche geben. Hinter Glickenhaus und Peugeot gab es nur Rang 9 für die Zuffenhausener in der Hypercar Klasse mit dem Porsche 963 mit der Besetzung Dane Cameron/Michael Christensen und Frédéric Makowiecki.
Podest Platz für Rene Binder
In der LMP2-Klasse feierte Inter Europol Competition mit Jakub Śmiechowski, Fabio Scherer und Albert Costa einen viel beachteten ersten WEC-Sieg.
Das Team hatte im vergangenen Monat in Spa sein erstes WEC-Podium errungen und nutzte diesen Schwung für ein beeindruckendes Rennen. Es wurden nur wenige Fehler gemachte, kämpfte sich durch das Feld und von der Morgendämmerung an lag man fast das ganze Rennen über in Führung.
Auf Rang zwei landete das WRT Team mit Rui Andrade/Louis Deletraz/Robert Kubica im Oreca 07-Gibson.
Mit Rang drei feierte Rene Binder das Podium beim Jubiläumsrennen gemeinsam mit Neel Jani und Nicolas Pino. Für den Tiroler war dies ein Highlight in seiner Karriere.
Ferdinand Habsburg lag mit Sean Gelael und Robin Frijns lange auf dieser Position, wurde jedoch nach einem Aufhängungsschaden auf Rang fünf zurückgeworfen. Mirko Bortolotti schied nach einer Kollision im starken Regen aus.
Der vierfache Le Mans-Sieger Richard Lietz schied im Porsche 911 RSR – 19 rund 4 Stunden vor Rennende aus, nachdem Partner Michael Fassbender diesen in die Streckenbegrenzung jagte.