FIA WEC: Hertz Team JOTA gewinnt in Spa-Francorchamps
Das Hertz Team JOTA hat bei den TotalEnergies 6 Stunden von Spa-Francorchamps seinen ersten Gesamtsieg in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft errungen.
Das britische Team fuhr den goldfarbenen JOTA Porsche 963 ins Ziel, nachdem die Engländer Callum Illott und Will Stevens einen gut getimten Boxenstopp vor einer roten Flagge genutzt hatten, um sich von den meisten Konkurrenten abzusetzen.
Illott und Stevens sind das erste Duo, das seit 2014 ein WEC-Rennen in der Königsklasse gewinnt, und sie sind die ersten rein britischen Sieger seit 2017.
Mit dem Sieg katapultiert sich das JOTA Team auf den zweiten Platz in der Fahrer-Gesamtwertung, 22 Punkte hinter Porsche Penske.
Zweiter wurde der Porsche Penske 963 Hypercar mit der Startnummer 6, gefahren von Kevin Estre, Andre Lotterer und Laurens Vanthoor – die aktuellen Tabellenführer, die 12,363 Sekunden hinter Rennsieger JOTA ins Ziel kamen.
Der Ferrari AF Corse 499P Hypercar mit der Startnummer 50 von Miguel Molina, Antonio Fuoco und Nicklas Nielsen belegte den letzten Platz auf dem Podium. Das Trio kletterte in der Gesamtwertung wieder nach oben, nachdem eine Strafe dafür gesorgt hatte, dass die Mannschaft das heutige Rennen vom letzten Platz der Hypercar-Startaufstellung beginnen musste.
Der Schwester-Ferrari AF Corse mit der Startnummer 51, gefahren von James Calado, Alessandro Pier Guidi und Antonio Giovinazzi, wurde Vierter.
Julien Andlauer im privat eingesetzten Porsche 963 überholte in der Schlussphase des Rennens den Toyota-Fahrer Kamui Kobayashi und komplettierte die Top Fünf.
Der Toyota Gazoo Racing mit der Startnummer 7 überquerte die Ziellinie als Sechster, doch eine Fünf-Sekunden-Strafe für eine frühere Berührung mit einem LMGT3-Auto sorgte dafür, dass das Team schließlich hinter dem Schwesterfahrzeug mit der Startnummer 8, das von Brendon Hartley, Sebastien Buemi und Ryo Hirakawa gefahren wurde, auf Platz sieben landete.
Der AF Corse-Ferrari mit der Startnummer 83, gefahren von Robert Kubica, Robert Shwartzman und Yifei Ye, belegte den achten Gesamtrang. Das Alpine Endurance Team (Nr. 35) wurde Neunter, einen Platz vor dem Peugeot TotalEnergies Peugeot 9X8 mit der Startnummer 93, der den letzten Meisterschaftspunkt holte.
In der fünften Stunde des Rennens verunglückte Earl Bamber von Cadillac Racing auf der Kemmel-Geraden, nachdem er den Porsche von Neel Jani mit der Startnummer 99 von Proton Competition im Kampf um die dritte Position touchiert hatte.
Nach der langen roten Flagge, welche notwendig war, um die Streckenbegrenzugen auf der Kemmel-Geraden nach dem Unfall von Earl Bamber/Sean Gelael zu reparieren, wurde das Rennen nach 1:44 Minuten wieder aufgenommen.
LMGT3-Klasse: Porsche 911 GT3 R fahren auf Platz eins und zwei
Für das Porsche-Kundenteam Manthey PureRxcing fühlte sich bereits der Start ins Rennen wie der erste Sieg an.
Nach einem schweren Unfall in der Hyperpole-Qualifying-Sitzung musste der GT3-Rennwagen mit der Nummer 92 über Nacht neu aufgebaut werden. Gegen sieben Uhr morgens war die Arbeit vollbracht.
In die 6 Stunden von Spa ging der Brite Alex Malykhin von Rang acht und kämpfte sich im weiteren Verlauf wieder nach vorne. Mit dem Schwesterauto von Manthey EMA hatte der Australier Yasser Shahin in der Hyperpole-Sitzung die viertschnellste Zeit gesetzt.
Vor der Rennunterbrechung gelang auch dank des furios fahrenden Morris Schuring bereits der Sprung auf Rang eins.
Nach dem Restart entbrannte ein spannender Krimi um den Sieg zwischen beiden Manthey-Rennwagen und den Lamborghini.
Die Entscheidung fiel in der allerletzten Runde: Das führende Iron Lynx-Fahrzeug musste noch einmal zum Tanken stoppen.
Der PureRxcing-Porsche von Klaus Bachler hatte mit seinem Treibstoff besser hausgehalten. Um sich gegen seinen von hinten heranstürmenden Landsmann Richard Lietz zu wehren, fehlten dem Österreicher aber die letzten Reserven.
Somit ging Platz eins an Lietz, Schuring und Shahin vor Bachler, Joel Sturm und Malykhin.
„Nach dem Wiederaufbau unseres Nummer-92-Porsche quasi über Nacht war das ein extrem intensives Rennwochenende“, so Nicki Raeder, Geschäftsführer Manthey. „Trotzdem konnten wir hier auf Sieg fahren.
Das Schwesterauto mit der 91 hatte am Ende einfach mehr Kraftstoffreserven übrig, während der andere 911 GT3 R krass Benzin sparen musste, um die Lamborghini im Schach zu halten. Ich bin extrem stolz auf die ganze Truppe. Das war eine ganz besondere Team-Leistung.“
Das nächste Rennen im FIA WEC-Kalender ist das größte Rennen der Saison – die 24 Stunden von Le Mans – das vom 12. bis 16. Juni auf dem berühmten Circuit de la Sarthe stattfindet.
Hypercar-Klasse:
1. Stevens/Ilott (UK/UK), Porsche 963 #12, 141 Runden
2. Estre/Lotterer/Vanthoor (F/D/B), Porsche 963 #6, 141 Runden
3. Fuoco/Molina/Nielsen (I/E/DK), Ferrari #50, 141 Runden
LMGT3-Klasse:
1. Shahin/Schuring/Lietz (AUS/NL/A), Porsche 911 GT3 R #91, 130 Runden
2. Malykhin/Sturm/Bachler (UK/D/A), Porsche 911 GT3 R #92, 130 Runden
3. Schiavoni/Cressoni/Perera (I/I/F), Lamborghini #85, 2:20, 130 Runden