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FIA WEC: Porsche erneut Markenweltmeister

Motorsport allgemein

Weiterer Porsche Sieg in Shanghai © Porsche AGWeiterer Porsche Sieg in Shanghai © Porsche AG

Porsche feiert den sechsten Saisonsieg und die erfolgreiche Verteidigung des Herstellertitels in Shanghai.

Den vorletzten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC gewannen Timo Bernhard / Brendon Hartley/ Mark Webber von der Poleposition aus. Das Trio mit dem zweiten Porsche 919 Hybrid, die Tabellenführer Romain Dumas/ Neel Jani/ Marc Lieb, erreichte von Startplatz sechs aus Rang vier. Die schnellste Rennrunde auf dem 5,451 Kilometer langen Shanghai International Circuit fuhr Brendon Hartley in 1.45,935 Minuten.

Hartley startete von der Poleposition, fuhr einen Doppelstint und übergab nach 60 Runden in Führung liegend an Bernhard. Der absolvierte ebenfalls einen Doppelstint und übergab den führenden 919 nach 120 Runden an Webber. Nach 150 Runden übernahm Hartley wieder und brachte den Sieg nach 195 Runden souverän ins Ziel.

Beide Toyota auf dem Podium

Stéphane Sarrazin/Mike Conway/Kamui Kobayashi im TS050 Hybrid mit der Startnummer sechs zeigten nach zwei Reifenpannen eine beeindruckende Aufholjagd zum vierten Podiumsplatz in Folge.
Mit dem heutigen Rennergebnis ist die Titelentscheidung in der Fahrer-Weltmeisterschaft auf das Saisonfinale in Bahrain am 19. November vertagt, denn der Rückstand auf die führende Mannschaft des Porsche mit der Startnummer zwei verringerte sich auf 17 WM-Punkte – bei 26 noch erreichbaren Zählern.
Anthony Davidson/Sébastien Buemi/Kazuki Nakajima kamen als Dritte ins Ziel und errangen damit ihren ersten Podiumsplatz in dieser Saison. Damit blieb die Entscheidung um den zweiten Platz in der Markenwertung weiter offen. Toyota liegt nun nur noch 15 WM-Punkte – bei 44 noch zu vergebenden Zählern – hinter Audi zurück.

Buemi nahm erstmals in dieser Saison ein Rennen aus der ersten Startreihe in Angriff und führte den WM-Lauf vor den Toren Shanghais kurzzeitig an, fiel dann aber auf den fünften Platz zurück. Conway llag mit dem zweiten Toyota auf Platz vier.

Ein ungeplanter Boxenstopp des Audi #8 nach etwa 90 Minuten Renndauer beförderte Stéphane Sarrazin/Mike Conway/Kamui Kobayashi auf den dritten Platz, gefolgt vom Schwesterauto. Beide TS050 HYBRID machten dabei Druck auf die Spitze.

Dabei blieb es während der nächsten zweieinhalb Stunden und jeweils zwei Fahrerwechseln, bis Kobayashi einen Angriff auf den Porsche #2 startete, aus dem über drei Runden hinweg ein spannendes Duell entbrannte. Letztlich übernahm er die zweite Position.
Bei Rennhälfte wiederholte sich dieser Vorgang mit einem Angriff des Schwesterautos, Buemi übernahm Rang drei vom Porsche #2.

Ein Reifenschaden der #6 hinten links und der dadurch erforderliche außerplanmäßige Boxenstopp würfelte die Postionen an der Spitze noch einmal durcheinander.

Weiteres Pech dann rund 80 Minuten vor Rennende: Ein erneuter Reifenschaden ereilt den Toyota mit Startnummer sechs und machte einen unplanmäßigen Stopp unumgänglich. Nun war alles taktieren vorbei, Kobayashi begann eine sehenswerte Aufholjagd, die ihn zunächst an der #5 vorbei führt und – 45 Minuten vor Rennende – in der Folge auf Platz zwei beförderte.

Bei den letzten Serie von Boxenstopps sämtlicher Teams geht die Taktik der #5 auf, Davidson war nun Dritter. Der vor ihm liegende Kobayashi kam, nachdem die beiden Reifenschäden viel Zeit gekostet hatten, nicht mehr an den Führenden heran.

Durchhalteprobe für Audi

Zunächst zählte die Startnummer 8 von Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis zur
Spitze. Nach der ersten Rennstunde lag di Grassi mit 6,4 Sekunden Rückstand an zweiter Stelle.
Beim ersten Boxenstopp allerdings bemerkte das Team eine Unregelmäßigkeit: Der R18 ließ sich
nicht wie geplant betanken. Der Tank nahm deutlich weniger Kraftstoff auf als vorgesehen.
Entsprechend kürzer fielen die anschließenden Boxenstoppintervalle aus, bis es den
Mechanikern bei einem Service gelang, den Fehler zu beheben. Doch am Ende musste sich die
Nummer 8 mit dem fünften Platz begnügen.

Die Startnummer 7 von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer lag zunächst
auf Platz sechs und rückte zur Rennmitte auf Platz fünf vor. Ein Missverständnis kurz nach
Rennhalbzeit bescherte dem Team allerdings ungeahnte Spätfolgen: Beim Überrunden
langsamerer Teilnehmer berührten sich der Audi R18 von Oliver Jarvis und Benoît Tréluyer. Der
Kontakt beschädigte den rechten Seitenkasten der Nummer 7 in Höhe des Druckluftanschlusses,
weshalb sich der Wagenheber beim nächsten Boxenstopp nicht mehr betätigen ließ. Der Tausch
der beschädigten Bauteile kostete das Team mehr als 25 Minuten. Mit 14 Runden Rückstand
nahm Fässler das Rennen als Sechzehnter wieder auf und kämpfte sich bis ins Ziel auf Position
sechs vor.

„Diese Rückschläge waren sehr enttäuschend“, bilanzierte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang
Ullrich. „Erfreulich war für uns der starke Einsatz des gesamten Teams und unserer Fahrer. Sie
haben nie aufgegeben und sechs Stunden lang für Audi gekämpft. So haben wir 18 Punkte
gesammelt und konnten unseren zweiten Tabellenrang verteidigen. Wir können beim Finale
noch Vizeweltmeister werden.“

Richard Lietz/Michael Christensen wurden im Porsche 911 RSR in der Klasse LMGTE Pro sechste, Mathias Lauda, Paul Dalla Lana und Pedro Lamy siegten im Aston Martin Vantage V8 in der Klasse LMGTE Am.

Ergebnis 6 Stunden von Shanghai:

1. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) 195 Runden
2. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) +59,785 Sek.
3. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) +1.06,038 Min.
4. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) +1.40,855 Min.
5. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) –3 Rd.
6. Fässler/Lotterer/Tréluyer (Audi) –14 Rd.
7. Kaffer/Trummer/Webb (CLM P1/01) –14 Rd.
8. Brundle/Rusinov/Stevens (Oreca-Nissan) –15 Rd.
9. Blomqvist/Gelael/Giovinazzi (Ligier-Nissan) –16 Rd.
10. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –16 Rd.