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FIA WEC: Porsche zieht sich aus der LMP1 zurück.

Motorsport allgemein, Sportwagen

Die letzte Anfahrt zur Eau Rouge für den Porsche 919 Hybrid © Rudolf BeranekDie letzte Anfahrt zur Eau Rouge für den Porsche 919 Hybrid © Rudolf Beranek

Nächster Paukenschlag in dieser Woche. Nach dem Rückzug von Mercedes aus der DTM gab nun Porsche den diesen aus der LMP 1 bekannt.

Porsche steigt ab 2019 mit einem eigenen Werksteam in die Formel E ein. Im Gegenzug beendet das Unternehmen sein LMP1-Engagement in der FIA Langstreckenweltmeisterschaft (WEC) zum Saisonende 2017. Zugleich konzentriert Porsche seine Motorsport-Strategie auf den Einsatz des 911 RSR in der GT-Klasse der FIA World Endurance Championship mit den 24 Stunden von Le Mans als Höhepunkt sowie in der amerikanischen Rennserie IMSA WeatherTech SportsCar Championship und weiteren Langstrecken-Klassikern.

Die Neuordnung des Motorsports leitet sich aus der Porsche Strategie 2025 ab: Porsche setzt hier unter anderem auf einen Mix aus puristischen GT-Fahrzeugen und vollelektrischen Sportwagen wie dem ersten rein batteriebetriebenen Mission E. „Einstieg und erfolgreiche Präsenz in der Formel E sind die logische Konsequenz unserer Mission E. Wachsende Freiheitsgrade für Eigenentwicklungen machen die Formel E für uns attraktiv“, sagt Michael Steiner, Entwicklungsvorstand der Porsche AG. „Porsche setzt auf alternative und innovative Antriebskonzepte. Die Formel E ist für uns das ultimative kompetitive Umfeld, um die Entwicklung von High Performance-Fahrzeugen in punkto Umweltfreundlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit voranzutreiben.“ Schon in diesem Jahr unternimmt Porsche erste Schritte zur Entwicklung des eigenen Formel E-Rennwagens.

Nach vier äußerst erfolgreichen Jahren, drei Siegen in Folge bei den 24 Stunden von Le Mans und je zwei Weltmeistertiteln bei Team- und Fahrerwertung 2015 und 2016 wird Porsche die LMP1-Bühne verlassen. In diesem Jahr will das Werksteam aus Weissach aber noch einmal die beiden WM-Titel verteidigen.

Formel E oder doch Formel 1

Nach dem Rückzug von Audi aus der WEC im vergangen Jahr, gehen auch die Ingolstädter in Richtung Formel E. Mit Porsche hätte der Konzern wieder zwei Teams in einer Serie.

Porsche war jedoch auch bei den Motorenherstellermeetings in der Formel 1 dabei, welche die Motorenvarianten ab der Saison 2021 studieren. Für Porsche – Teamchef Fritz Enzinger ist die Formel 1 kein Neuland – er war seinerzeit bei Sauber–BMW zuständig für die Logistik.

Zukunft der WEC und LMP1

Es ist kaum anzunehmen, dass Toyota als nun einziges Hybrid – Team im nächsten Jahr an den Start gehen wird. Da die Japaner auch in der Rallye-WM unterwegs sind ist anzunehmen, dass man sich in Zukunft auf diese konzentrieren wird. Um endlich Le Mans zu gewinnen wäre vorstellbar, dass man bei Toyota im nächsten Jahr nur die Vorbereitungsrennen in Silverstone und Spa – Francorchamps bestreitet und danach den 24 Stunden – Klassiker. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die FIA bzw. ACO die Klasse LMP 1 im nächsten Jahr mangels Teilnehmer ausschreibt.

An den Überseerennen hatten in erster Linie die Werke und großen Sponsoren Interesse, um Marketing zu betreiben. Als Werksteams bleiben nun nur mehr Porsche und Aston Martin in der Klasse LMGTE Pro über. Profiteur könnte die European Le Mans Serie (ELMS) sein, die erst am letzten Wochenende in Spielberg packenden Motorsport zeigte und seinerzeit das Fundament für die WEC bildete.

LMP 3 könnte eigene Liga werden

In Spielberg standen 13 LMP 2, 17 LMP 3 und 7 LMGTE am Start. Im parallel geführten Michelin Le Mans Cup gab es 15 LMP 3 Fahrzeuge am Start. In einer eigenen LMP 3 Liga könnte man rund 30 Fahrzeuge an den Start bringen und damit in der ELMS Starterplätze für Teams aus der WEC schaffen.  Wenn sich diese auf die ELMS in Zukunft orientieren, wäre jedoch die WEC Geschichte.

Dies wird in den nächsten Monaten zu rauchenden Köpfen bei der FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) als auch bei der ACO (Automobile Club de l’Ouest), welche Veranstalter der 24 Stunden von Le Mans ist und seinerzeit Gründer der European Le Mans Serie (ELMS) war.

Quelle: Redaktion/Porsche AG