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FIA WEC: Toyota siegt beim Heimrennen in Fuji

Motorsport allgemein, Sportwagen

Toyota siegt beim Heimrennen in Fuji © TOYOTA GAZOO RacingToyota siegt beim Heimrennen in Fuji © TOYOTA GAZOO Racing

Toyota gelang beim Heimrennen der erste Saisonsieg nach dramatischem Verlauf im Sechs-Stunden-Rennens von Fuji.

Vor den enthusiastischen japanischen Fans zeigten sich die drei LMP1-Hersteller ebenbürtig, doch der TS050 Hybrid mit der Startnummer sechs von Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi setzte sich letztlich in einem Herzschlagfinale durch.

Mit einem Vorsprung von gerade einmal 1,439 Sekunde vor dem Audi #8 überquerte der siegreiche TOYOTA die Ziellinie und bescherte der Marke den elften WEC-Sieg – und den ersten seit dem WM-Lauf in Bahrain im November 2014.

Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima fuhren mit Platz vier – und rund einer Minute Rückstand auf das Schwesterauto – ebenfalls ihr bestes Ergebnis in einer eher enttäuschenden Saison ein.

Die Vorzeichen für ein spannungsgeladenes und von Positionskämpfen geprägtes Rennen deutete sich schon gleich nach dem Start an. Kobayashi und Nakajima waren in der ersten Kurve auf die Positionen vier und sechs zurückgefallen, griffen aber sofort an und hatten sich bis zum ersten Boxenstopp auf die Ränge zwei bzw. vorgearbeitet.  Durch die schnelle Boxenarbeit bei Toyota konnte man weiterhin das Tempo vorzugeben, schon bald kämpfte Mike Conway mit dem Audi #8 um die Führung.

Bei halber Renndistanz waren alle drei LMP1-Hersteller in einem zunehmend spannenden Rennen im Kampf um den Sieg involviert.

Nach vier Stunden Renndauer lagen die drei Fahrzeuge an der Spitze keine zwei Sekunden auseinander, vierzig Sekunden dahinter folgte Nakajima Kazuki, der zunehmend Boden auf das Führungstrio gut machte.  Beim letzten Tankstopp verzichtet Kobayashi auf einen Reifenwechsel. Mit der ersparten Zeit übernahm er die Führung. Der ehemalige Formel 1 jiPilotnwuchs in den letzten Runden über sich selbst hinaus und gab mit den “alten” Reifen und errang seinen ersten Gesamtsieg in einem WEC-Lauf.

Audi auf Rang zwei – Fünf Stunden lang in Führung, am Ende fehlten nur 1,4 Sekunden.

Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis zeigten in Japan eine starke Leistung. Die drei Audi-Piloten starteten auf der Rennstrecke von Fuji zum zweiten Mal in dieser Saison von der Pole-Position. Nach sechs hart umkämpften Rennstunden im Wettstreit mit dem Toyota Nummer 6 und dem Porsche Nummer 1 musste sich das Audi-Fahrerteam denkbar knapp geschlagen geben – ganze 1,4 Sekunden fehlten Loïc Duval am Ende. „Unsere drei Fahrer haben eine tolle Leistung gezeigt“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Wir haben bis zum Schluss gekämpft. Als Toyota beim letzten Boxenstopp den Strategievorteil eines späteren Stopps nutzen konnte und auf einen Reifenwechsel verzichtet hat, gingen sie erstmals in Führung. Loïc Duval hat alles getan, um wieder an die Spitze zu kommen. Er hat einen Rückstand von zwölf Sekunden fast vollständig aufgeholt. Leider hat es nicht ganz gereicht, aber einmal mehr haben wir faszinierenden Langstrecken-Rennsport erlebt.“

Mit dem zweiten Platz in Japan ist dem Fahrertrio des Audi Sport Team Joest auch in der Meisterschaftswertung ein Schritt nach vorn gelungen: di Grassi/Duval/Jarvis haben neun Punkte aufgeholt und liegen als Tabellenzweite nun 28,5 Punkte hinter den Tabellenführern Romain Dumas/Neel Jani/Marc Lieb.

Einen Rückschlag mussten Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer im Schwesterauto hinnehmen. Tréluyer lag auf Platz vier, als beim Audi R18 mit der Nummer 7 die Motor-Generator-Einheit (MGU) des Hybridsystems in Runde 18 ausfiel. Um weiterfahren zu können, musste das Audi Sport Team Joest die vorderen Antriebswellen entfernen. Anschließend nahm Marcel Fässler die Fahrt wieder auf. Parallel dazu klärte Audi mit der FIA WEC die Situation hinsichtlich des technischen Reglements. Nach Auskunft der Technischen Kommissare entsprach der LMP-Rennwagen so jedoch nicht mehr dem Stand der Homologation. Audi hat das Auto deshalb zurückgezogen. „Das ist natürlich sehr schade“, sagte Dr. Ullrich. „Denn die Mannschaft hat einen tollen Spirit gezeigt und alles getan, um eine zentrale Idee des Langstreckensports zu verwirklichen, nämlich auch unter solchen Umständen ins Ziel zu kommen.“

Porsche 919 baut in Japan die Führung in der Herstellerwertung aus

Nach einem vor allem im letzten Drittel extrem spannenden Sechsstundenrennen auf dem Fuji International Speedway kam Porsche mit den beiden 919 auf den Plätzen drei und fünf ins Ziel. Damit verteidigte das Porsche Team beim siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC die Tabellenführung in der Hersteller- und in der Fahrerwertung. Toyota feierte in Japan nach 244 Runden einen Heimsieg. Das Ziel erreichten alle drei Hersteller in der Topkategorie LMP1 innerhalb von 18 Sekunden.

Timo Bernhard/Brendon Hartley und Mark Webber hatten über geraume Zeit Siegchancen und wurden letztlich Dritte. Die Titelverteidiger waren am Sonntag von Platz zwei gestartet. Die diesjährigen Le-Mans-Sieger und aktuellen Tabellenführer Romain Dumas/Neel Jani und Marc Lieb – von der sechsten Position ins Rennen gegangen – kämpften zeitweise mit der Fahrzeugbalance und wurden Fünfte. Weil ihre engsten Rivalen um die Fahrerweltmeisterschaft mehr Punkte holten, reduziert sich ihr Vorsprung in der Tabelle auf 23 Punkte.

In der Herstellerwertung hingegen konnte Porsche (263 Punkte) den Vorsprung auf Audi (204) bei noch zwei ausstehenden Sechsstundenrennen sogar weiter ausbauen. Toyota folgt mit 174 Zählern.

Platzierungen der heimischen Starter:

Dominik Kraihamer/Mathéo Tuscher/Alexandre Imperatori kamen im Rebellion R-One – AER auf Rang sechs.

Nur letzter Platz für Richard Lietz und Michael Christensen im Porsche 911 RSR in der Klasse LMGTE Pro.

Dafür gab es einen Sieg in der Klasse LMGTE Am für Mathias Lauda/Paul Dalla Lana/Pedro Lamy im Aston Martin Vantage V8.

Ergebnis 6 Stunden von Fuji:

1. Conway/Kobayashi/Sarrazin (Toyota) 244 Runden
2. Di Grassi/Duval/Jarvis (Audi R18) +1,439 Sek.
3. Bernhard/Hartley/Webber (Porsche) +17,339 Sek.
4. Buemi/Davidson/Nakajima (Toyota) +53,779 Sek.
5. Dumas/Jani/Lieb (Porsche) –1 Rd.
6. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (Rebellion) –15 Rd.
7. Brundle/Rusinov/Stevens (Oreca-Nissan) –21 Rd.
8. Albuquerque/Gonzalez/Senna (Ligier-Nissan) –21 Rd.
9. Lapierre/Menezes/Richelmi (Alpine) –21 Rd.
10. Gelael/Giovinazzi/van der Garde (Ligier-Nissan) –21 Rd.