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Motorsportwelt trauert um Walter Lechner sen.

Motorsport allgemein

WalterWalter Lechner im Porsche 962 © Lechner Racing

Walter Lechner verstarb im 71. Lebensjahr nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit seiner Lechner Racing School und dem Lechner Racing Team schrieb er Motorsportgeschichte.

Walter Lechner kam 1975 am Salzburgring mit dem Motorsport in Kontakt und absolvierte einen Rennfahrerkurs in der Jim Russel Driver School.

Formel Ford Europameister

Nur drei Jahre nach seinen Motorsportdebut wurde Walter Lechner 1978 Formel Ford Europameister und gründete das Lechner Racing Team. Als europäischer Meister der Formel Super-VW startete er 1982 ein Projekt in der amerikanischen Can-Am-Serie und belegte 1984 den fünften Rang und starte damit seine Karriere als Sportwagen-Pilot. In der legendären Interserie setzte Lechner einen umgebauten F1-March mit über 1000 PS ein.

Mit Porsche zu zahlreichen Titeln

Mit seinem Jim Beam Porsche 962 siegte er in insgesamt 11 Rennen und ging 1988 in Le Mans im Team von Brun Motorsport mit Manuel Reuter und Franz Hunkeler an den Start und schied frühzeitig aus. 1989 startete er mit Roland Ratzenberger und Maurizio Sala, schied aber wegen eines Reifenschadens aus. 1996 beendete er nach 21 Jahren und Dutzenden Rennsiegen seine aktive Rennkarriere

Lechner Racing School das Sprungbrett für heimische Piloten

Durch die erfahrenen Hände von Walter Lechner gingen besonders in der Formel Ford viele heimische Fahrer wie Franz Tost, Alexander Wurz, Wolfgang Lackinger und Toto Wolff um nur einige zu nennen.

Walter Lechner – Mr. Porsche Cup

2003 steigt Lechner Racing in den internationalen Porsche-Mobil1-Supercup ein, dessen Rennen im Vorfeld der Formel 1 stattfinden. Seit 2005 gingen unzählige Titel nach Faistenau, wo die Lechner’s beheimatet sind. Seit 2009 organisierte Walter Lechner sen. im Auftrag von  Porsche die Porsche GT3 Challenge Middle East.

Söhne traten in die Fußstapfen des Vaters

Robert und Walter Lechner jun. setzen im Porsche Carrera Cup Deutschland und dem Porsche Supercup Spitzenfahrer der Szene ein und ernten dadurch einen Titel nach dem anderen. Darüber hinaus wurde eine neuer Standort in Thalgau errichtet.

Erinnerungen an Walter Lechner sen.

Lechner war auch Präsident des ÖASC (Österreichischen Automobil-Sport-Club) und veranstaltete am Österreichring jährlich einen Saisonausklang mit Interserie, Formel Ford und anderen Rennserien.

Damit der Renntag gemütlich zu Ende gehen konnte, gab es ein großes Festzelt am Ringgelände. Ich war damals als Fotograf akkreditiert und dachte, diese öffnet auch den Eintritt in das Festzelt. Fehlanzeige – öS 40,– Eintritt.

Walter: „die Akkreditierung ist für die Motorsportveranstaltung und nicht für das Festzelt.“ Wir waren zu dritt = wären öS 120,– gewesen. Daher schlichen wir uns durch einen Seiteneingang in das Zelt hinein. Walter hatte dies jedoch mitbekommen, aber vorerst ohne Folgen.

Formel 1 GP – Hungaroring 1992

Bei Akkreditierungen für die Formel 1 wurde es immer enger. Im Rahmen der Formel 1 wurde damals die Opel Lotus Meisterschaft ausgetragen. Im Jahr davor konnten alles Opel Lotus Teammitglieder problemlos das Formel 1 Fahrerlager besuchen. Für mich eine Hintertüre für das nächste Jahr, dann akkreditiert man halt leichter bei der Opel Lotus Serie.

Im Sumpf der Formel 1

Dies haben jedoch auch die Verantwortlichen der Formel 1 mitbekommen und 1992 war man Opel Lotus Fahrerlager eingesperrt. Keine Verpflegung, kein WC, außer für Teammitglieder.

Walter Lechner hatte in dieser Zeit auch ein Opel Lotus Team. Als er mir entgegen kam mit einigen F1-Fahrerlager Karten um den Hals fragte ich schüchtern: „Äh, hallo Walter, äh, könntest du mir vielleicht für einige Zeit die F1-Fahrerlager Karte borgen?“ Lechner: „Wenn’st das nächste Mal Eintritt zahlst gerne“.

Einige Jahre danach, als Robert und Walter jun. ihre Motorsportkarriere im Kartsport begannen, trafen wir uns bei einem Lauf zur heimischen Kartmeisterschaft in Teesdorf und konnten über das Geschehene nur herzhaft lachen.

Mit Walter Lechner sen. verlieren wir nicht nur einen großen Motorsportler sondern auch einen herzlichen Menschen.