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Rallycross: Franz Wurz holte die Vergangenheit nach Melk zurück

Motorsport allgemein

Supercar Action Jürgen Weiss vor Max Pucher und Rene Derfler - Foto: VoglerSupercar Action Jürgen Weiss vor Max Pucher und Rene Derfler - Foto: Vogler

Beim Rallycross Staatsmeisterschaftslauf auf dem Wachauring entschied der dreifache Ex-Europameister das Duell gegen seinen Sohn Alexander für sich.

Trotz spätwinterlicher Witterung ging am Wochenende der zweite Lauf zur Rallycross-Staatsmeisterschaft am Wachauring über die Bühne. Diese Veranstaltung zählte auch zur Zentraleuropäischen Zonenmeisterschaft der FIA 2016.

Der Veranstalter Leru Team 2 Motorsportclub und die Fans durften sich dabei über 90 Starter in den verschiedenen Kategorien freuen. Groß war die Vorfreude auch auf die mit Spannung erwarteten Generationenduelle, bei denen sich im heutigen Show-Programm der dreifache Rallycross-Europameister Franz Wurz (69 Jahre) und Formel-1-Pilot sowie Le-Mans-Sieger Alexander Wurz (42) bzw. der aktuelle Rallycross-Staatsmeister Max Pucher (62) und der österr. Ski-Nationalteam-Fahrer Joachim Puchner (29) gegenüber standen.

Franz Wurz bändigte die 320 PS seines Lancia Stratos dabei auf altbewährte Weise. Als wäre er nie aus der Szene weggewesen, trieb der Alt-Champion sein Meistergefährt über den Asphalt des Wachaurings. Auch Sohn Alexander holte das Letzte aus seinem Toyota GT 86 CS R3 heraus, doch rund 100 PS weniger ließen sich letztendlich auch durch energischen Einsatz nicht wettmachen. Womit Franz Wurz das Familienduell für sich entschied. „Natürlich bin ich stolz, dass ich gewonnen habe“, freute sich der Ex-Rallycross-Europameister im Ziel, um dann doch zu relativieren, „aber noch mehr hat es mich gefreut, dieses Auto wieder einmal unter einer Art Rennatmosphäre zu spüren. Da kommen schon Erinnerungen hoch, die mir keiner wegnehmen kann.“ Genauso locker nahm Alexander Wurz den zweiten Platz. „Ich habe kein Problem mit dieser Niederlage, hoffe nur (Anm. Achtung Ironie) dass ich jetzt bei Toyota nicht gefeuert werde. Auf den Stratos, den ich ja gekauft habe, freue ich mich schon sehr. Den werde ich zum ersten Mal anlässlich einer Einladung zum Festival of Speed Ende Juni in Goodwood fahren.“

Übrigens waren damit gleich drei Wurz-Generationen an diesem Wochenende im Renn-Einsatz: Franz und Alexander beim Rallycross in Melk sowie alle drei Söhne von Alex bzw. also Enkel von Franz – Felix (13 Jahre), Charlie (10) und Oscar (8) – erfolgreich in der slowakischen Kart-Meisterschaft in der Speedworld in Pachfurth.

Eine Überraschung gab es im zweiten Show-Duell in einem VW Polo 1600 zwischen Rallycross-Champion Max Pucher und ÖSV-Ass Joachim Puchner. Der Salzburger Skistar hatte nämlich nach zwei Umläufen am Ende um zwei Hundertstelsekunden die Nase vorne. „Ich habe damit gerechnet und auch schon im Vorfeld betont, dass das eine enge Sache wird“, stand der Routinier zu seiner Niederlage. Joachim Puchner, dessen Sieg von Schwester Mirjam Puchner (Abfahrtssiegerin in St. Moritz) auf der Ehrentribüne gekonnt moderiert wurde, blieb bescheiden. „Ich habe die besseren Reifen gehabt, das macht viel aus.“ Eine Revanche mit Skiern auf der Streif ließ Max Pucher dann offen. „Wenn, dann aber nur im Tiefschnee!“

Nach der Fahrerparade, die von Ex-Europameister Herbert Grünsteidl in einem funkelnagelneuen BMW M2 angeführt und mit einer rennmäßig schnellen Runde perfekt inszeniert wurde, folgten die wichtigen sportlichen Entscheidungen auf dem Wachauring.

Bei den Supercars setzte sich in einem spannenden Finale der Hausherr Jürgen Weiß (Ford Focus) vor Vorjahrssieger Max Pucher (Ford Fiesta) und dem Ex-Staatsmeister Alois Höller (Ford Focus) durch. Weiß ist nicht nur Sieger, sondern auch Mitglied des Leru Teams 2 Motorsportclubs: „Ich habe hier inklusive heute schon vier Mal gewonnen. Offensichtlich liegt mir der Wachauring besonders. Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, vor den eigenen Fans zu siegen. Erfreulich war natürlich, dass trotz des widrigen Wetters wieder sehr viele Zuschauer gekommen sind und die Veranstaltung ohne gröbere Zwischenfälle und im vorgegebenen Zeitplan über die Bühne gegangen ist.“

In der Super-1600-Klasse siegte der Österreicher Mario Petrakovits (VW Polo) vor dem Tschechen Vaclav Veverka (Peugeot 208) und Werner Panhauser (Citroen C2), ebenfalls aus Österreich.

Bei den Super Touring Cars +2000 ccm gab es einen ungarischen Erfolg. Attila Toth (BMW E36) gewann vor den Österreichern Karl Schadenhofer (VW Golf) und Patrick Breiteneder (BMW M3).

In der Wertung der Super Touring Cars bis 2000 ccm gewann der Tscheche Roman Castoral (Opel Astra). Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Österreicher Reinhard Schellenbacher (Opel Corsa) und Alexander Racher (Renault Megane).

Im Feld der National-1600-Klasse ÖM ging der Sieg an Manfred Aflenzer (VW Polo) vor Philipp Leonhartsberger (VW Polo) und Reinhard Böck (Mitsubishi Colt).

Im Finale der National-1600-Klasse CZ gewann Jan Skala vor Tomas Michal und Marek Honzik (alle VW Polo).

Quelle: Sportpressedienst