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Rallycross WM: Spektakulärer Abflug von Manfred Stohl

Motorsport allgemein

Flugeinlage von Manfred Stohl © Colin McKleinFlugeinlage von Manfred Stohl © Colin McKlein

Manfred Stohl qualifizierte sich erstmals für das Finale, nachdem es seiner Mannschaft gelang den stark beschädigten Wagen rechtzeitig fertig zu stellen.

Der 12. Rallycross-WM-Lauf im italienischen Franciacorta in der Nähe von Brescia wird dem gesamten MJP World RX Team Austria noch lange in Erinnerung bleiben. Neben den ausgezeichneten sportlichen Leistungen der beiden Piloten Manfred Stohl und Max J. Pucher muss man die hervorragenden Leistungen der Ingenieure und Techniker des gesamten Teams diesmal besonders würdigen.

Dieser Mannschaft gelang es einen ziemlich ramponierten Ford Fiesta innerhalb einer Stunde wieder so herzustellen, dass es Manfred Stohl trotzdem möglich war, sich mit diesem Auto bis in das Semifinale zu kämpfen, dort den dritten Platz zu belegen und dann in seinem ersten Saisonfinale den 5. Gesamtplatz zu erreichen.

Aber auch Teamchef und Pilot Max J. Pucher konnte seine bisherigen WM-Erfahrungen in Italien bestens einbringen und mit Platz 18 sein drittbestes Saisonergebnis einstellen.

Angefangen hat das Rennwochenende mit einer absoluten Schrecksekunde. Nachdem Manfred Stohl im freien Training einen sehr guten achten Platz erreichte, sprang er gegen Ende der Session über den für die Zuschauer sehr attraktiven Sprunghügel: „Nach dem Sprung brach bei der Landung des Wagens die Lenkung und der Wagen brach rechts aus, traf einen Randstein und wurde anschließend wie ein Flugzeug in die Luft geschleudert. Es war ein massiver Überschlag vorerst nach vorne mit einigen seitlichen Drehungen. Dabei wurde der Wagen heftig beschädigt. Nachdem ich im Medical Center gecheckt wurde und gottlob keine Verletzungen festgestellt wurden, dachte ich trotzdem, dass damit mein Einsatz in Italien zu Ende war. Ich hatte aber nicht mit dem Einsatz unseres gesamten Technikerteams gerechnet. Die Mannschaft hatte genau bis zum ersten Heat eine Stunde Zeit den Wagen an den Start zu bringen, um zumindest einige Punkte zu ergattern. Dies ist mit viel Einsatz auch gelungen, ich möchte mich bei allen Beteiligten dafür besonders bedanken.“

Nachdem man für den ersten Lauf keine Zeit mehr hatte den Wagen einzustellen belegte Stohl bei den Supercars hinter Max Pucher den 17. Platz, im zweiten Lauf konnte man weiter an den Feinabstimmungen des Wagens arbeiten, dadurch gelang es Stohl mit Platz 9 sich bis auf den 14. Zwischenrang vorzuschieben. Max Pucher hatte im zweiten Heat Pech, ein schleichender Reifendefekt kostete wertvolle Zeit.

Dafür hatte Stohl bei den heutigen Läufen Drei und Vier die bei Regen ausgetragen wurden keinerlei Probleme, belegte die die Plätze Acht und Zwölf und konnte sich damit zum sechsten Mal in der heurigen Saison als Zwölfter für ein Semifinale qualifizieren. Max Pucher wurde im dritten und vierten Lauf in den Ergebnissen dieses Weltklassefeldes mit 41 Startern, jeweils als 16.ter bei den Supercars gewertet: „ Einmal war ich aber durch den Ausfall des Scheibenwischers bei sehr heftigem Regen arg gehandicapt, insgesamt war ich aber mit meiner Leistung und den Ergebnissen in Italien sehr zufrieden. Auch ich möchte mich als Teamchef bei unserer Mannschaft für den gestrigen Einsatz bei der Reparatur des Stohl Autos bedanken, diese tolle Leistung verdient volle Anerkennung. Manfred hat uns durch seinen Finaleinzug sehr glücklich gemacht.“

Der neue österreichische Rallyecross Meister 2015 belegte in der Endabrechnung den sehr guten 18. Platz, was das drittbeste Saisonergebnis für ihn bedeutet. Immerhin gelang es Pucher u.a. auch den ehemaligen italienischen Formel 1 Piloten Gianni Morbidelli hinter sich zu lassen.

Im Semfinale startete Stohl aus der dritten Reihe. Unmittelbar vor ihm gab es einen heftigen Crash, in den auch der WM-Zweite Timmy Hansen aus Schweden verwickelt war. Der Wiener konnte aber geschickt ausweichen und sich mit einer fehlerlosen Fahrt hinter dem Norweger Andreas Bakkerud, dem Schweden Anton Marklund als Dritter, erstmals für ein Finale bei einem Rallycross- WM-Lauf qualifizieren.

Dort hieß der Sieger nach heißen sechs Runden Andreas Bakkerud (Norwegen) auf Ford Fiesta vor dem Schweden Johan Kristoffersson auf VW Polo und Petter Solberg (Norwegen) auf Citroen DS3. Manfred Stohl (Ford Fiesta) hatte im Finale einen harten Kampf mit dem Schweden Marklund ( Audi S1) und landete noch vor dem Russen Timur Timerzyanov (Ford Fiesta) auf dem ausgezeichneten fünften Platz.

„Für mich ist mit dem erstmaligen Einzug in ein WM-Lauf-Finale ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich war schon sehr oft nahe dran, diesmal hat es endlich geklappt. Diesen Erfolg möchte ich unserem gesamten Team widmen. Die Mannschaft hat unmögliches doch noch möglich gemacht, dafür nochmals vielen Dank. Auf diesen Erfolg können wir für die Zukunft aufbauen, erklärte ein glücklicher Manfred Stohl unmittelbar nach der Zieldurchfahrt.

Quelle: Sportpressedienst