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Rallye-ÖM: Hermann Neubauer/Ursula Mayrhofer siegen im Lavanttal

Motorsport allgemein

LavanttalHermann Neubauer- Ursula Mayrhofer siegen im Lavanttal © Sportpressedienst

Die 45. Lavanttal Rallye in Wolfsberg hatte am ersten Tag mit dem Italien-Tief Rudolf einen ungebetenen Gast in Kärnten.

Der extreme Spätwintereinbruch hatte zur Folge, dass die Sonderprüfungen 1 und 3 Theissenegg – Vorderlimberg abgesagt werden mussten. Durch die Last des schweren Schnees brachen einige Bäume ein und blockierten zum Teil die Straße. Eine Durchfahrt durch die Prüfung wäre für die Teams zu riskant gewesen, weshalb sich die Rallyeleitung richtigerweise zur Nichtaustragung entschloss.

Der Rest der Lavanttal – Rallye verlief – auch angesichts einer deutlichen Wetterberuhigung am Samstag – in geordneten Bahnen. Und spiegelte den Verlauf der bisherigen Saison bzw. zumindest auch des letzten Jahres wider.

Das Duo Simon Wagner und Hermann Neubauer dominiert die Meisterschaft und treibt sich zu gegenseitigen Höchstleistungen, während es im Kampf um Platz drei eine größere Gruppe gibt, welche die Überlegenheit der beiden Überflieger neidlos anerkennt.

Während aber in der Regel der aktuelle Staatsmeister Simon Wagner stets am Ende die Nase vor dem ehemaligen Staatsmeister Hermann Neubauer hatte, konnte der Salzburger diesmal den Spieß umdrehen.

Neubauer drückte der Lavanttal Rallye in Wolfsberg von Beginn an seinen Stempel auf, agierte hoch konzentriert und verlor, wenn er eine Sonderprüfung an seinen Topkonkurrenten abtreten musste, viel weniger Zeit, als er dann gewann, wenn er eine Sonderprüfung für sich entschied. So einfach klingt der Schlüssel zum Sieg, der keineswegs so einfach war.

Hermann Neubauer: „Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es war ein harter Kampf. Ich habe zuletzt in einem direkten Duell mit Simon Wagner bei der Jännerrallye 2020 gewonnen. Das ist schon sehr lange her. Deshalb war der Druck heute am Schluss schon sehr groß, aber jetzt bin ich brutal stolz, dass es endlich wieder geklappt hat.“

Simon Wagner: „Auch der zweite Platz ist für mich definitv ein schöner Erfolg. Ich habe wieder sehr viel über unser neues Auto gelernt, und dass einmal der Zeitpunkt kommt, wo der Hermann vor uns liegt, war mir auch klar. Gratulation an ihn, er und seine Copilotin haben hier einen tollen Job gemacht.“

Die fast eigene Rallye um Platz drei entschied letztendlich der Ungar Kristof Klausz für sich. Fast schien sich der Steirer Günther Knobloch den Stockerlplatz zu krallen, doch am Nachmittag des Samstags verspekulierte er sich in der Reifenwahl, verlor dadurch viel Zeit und fiel noch hinter Raimund Baumschlager auf Platz fünf zurück.

Als bester Kärntner Pilot durfte sich der Wolfsberger Andreas Mörtl feiern lassen. Er belegte mit seinem Mitsubishi Evo IX den 15. Gesamtplatz.

Überschattet war die Lavanttal Rallye 2023 leider auch von einem schweren Unfall auf SP 6, dem Rundkurs in Eitweg.

Der Führende in der Historischen Meisterschaft, Andreas Hulak aus Niederösterreich, krachte mit seinem Ford Escort RS2000 in einen Baum und musste anschließend von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden. Während seine Beifahrerin Jennifer Hofstädter dabei unverletzt blieb, wurde der verletzte Pilot per Hubschrauber ins Landesklinikum Klagenfurt geflogen.

Der Einsatzleiter des Roten Kreuzes dazu: „Laut unseren Informationen hat der Pilot einen offenen Unterschenkelbruch und eine Fraktur des Sprunggelenks erlitten. Er ist außer Lebensgefahr und wird in Klagenfurt operiert.“

In der 2WD-Klasse dominierte der Niederösterreicher Luca Waldherr. Der Opel-Corsa-Rally4-Pilot gewann vor dessen Markenkollegen Mark Skulj (Slowenien) sowie dem Steirer Roland Stengg.

Die Junioren-Wertung gewann nach einer sehenswerten Aufholjagd der Niederösterreicher Luca Pröglhöf vor den beiden Oberösterreichern Raphael Dirnberger und Simon Seiberl (alle Ford Fiesta ST).

In der Historischen Rallye-Staatsmeisterschaft holte der Kärntner Patrik Hochegger (Opel Kadett C GT/E) den Sieg vor dem Titelverteidiger Lukas Schindelegger und Gerhard Openauer (beide Ford Escort RS2000).

Der Historische Cup ging an den Salzburger Burghardt Brink (Lancia Delta Integrale) vor dem Kärntner Jörg Schieder (BMW E228 528i).

Im Österreichischen Rallye-Cup siegte der Deutsche Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo X) überlegen vor dem Niederösterreicher Christoph Zellhofer(Suzuki Swift ZMX). Platz drei ging hier an den Steirer Peter Hopf (Mitsubishi Evo VII).

Im Rallye-Cup 2000 gewann wie in der Junioren-Wertung Luca Pröglhöf vor Raphael Dirnberger.
Der Mitropacup ging an Kristof Klausz (Ung) vor Albert von Thurn und Taxis und Dominik Dinkel (beide Deutschland).

Und in der ORM Trophy gewann last but not least der Oberösterreicher Rudolf Leitner (ford Fiesta Proto) vor seinem Landsmann Peter Ölsinger (Mitsubishi SpaceStar).

Lavanttal Rallye 2023, Endstand nach 12 Sonderprüfungen*
* SP 1 und SP 3 witterungsbedingt abgesagt

1. Hermann Neubauer / Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia Rally2 Evo 1:17:27,0 Std
2. Simon Wagner / Gerald Winter A/A Skoda Fabia RS Rally2 +17,6 Sek
3. Kristof Klausz / Tamas Papp H/H Skoda Fabia Rally2 Evo +2:50,8 Min
4. Raimund Baumschlager / Jürgen Heigl A/A Skoda Fabia RS Rally2 +3:10,1 Min
5. Günther Knobloch / Jürgen Rausch A/A Skoda Fabia Rally2 Evo +3:43,5 Min
6. Albert von Thurn und Taxis / Jara Hain D/D Skoda Fabia Rally2 Evo +4:11,9 Min
7. Dominik Dinkel / Pirmin Winklhofer D/D Ford Fiesta Rally2 +5:06,9 Min
8. Andras Hadik / Krisztian Kertesz H/H Ford Fiesta Rally2 +6:15,7 Min
9. Hermann Gaßner / Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +7:54,5 Min
10. Luca Waldherr / Claudia Maier A/A Opel Corsa Rally4 +8:20,7 Min
11. Mark Skulj / Pia Sumer SVN/SVN Opel Corsa Rally4 +8:56,2 Min
12. Christoph Zellhofer / Thomas Schöpf A/D Suzuki Swift ZMX +10:16,1 Min
13. Simon Roncel / David Kavcic SVN/SVN Peugeot 208 Rally4 +11:43,6 Min
14. Roland Stengg / Anna-Maria Seidl A/D Opel Corsa Rally4 +11:50,9 Min
15. Andreas Mörtl / Marc Ertl A/A Mitsubishi Evo IX +14:17,4 Min

Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 7, Simon Wagner 3

Punktewertung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:

ORM: 1. Simon Wagner 71 Punkte, 2. Hermann Neubauer 66, 3. Raimund Baumschlager 33.
ORM-2WD: 1. Luca Waldherr 78 Punkte, 2. Mark Skulj (Slo/48), 3. Luca Pröglhöf 36.
ORM Junior: 1. Luca Pröglhöf 78 Punkte, 2. Lukas Dirnberger 50, 3. Raphael Dirnberger 48.

Quelle: Sportpressedienst