Rallye-ÖM: Hermann Neubauer siegt bei der Road Rallye W4
Die Rallye W4 2023 einige Premieren. Erstmals wurde sie nicht als traditionelles Saisonfinale der Rallye-Staatsmeisterschaft im Herbst ausgetragen.
Wie fast schon erwartet, hatte auch die Rallye W4. mit den heimischen Topstars Hermann Neubauer und Simon Wagner ihre zwei Hauptdarsteller.
Die beiden setzten dort fort, wo sie zuletzt aufgehört hatten, und jagten einander zur eigenen und auch zur Freude der Fans filmreif über den Waldviertler Schotter.
Hermann Neubauer nahm dabei offenbar den Schwung von seinem letzten Sieg im Lavanttal mit und hatte nach 13 Sonderprüfungen, von denen er acht für sich entscheiden konnte, wiederum knapp die Nase vorn.
Dass der drittplatzierte Ungar Tibor Toth einen Rückstand von über sechs Minuten hat, sagt einiges über den momentanen Klassenunterschied aus.
Zumal mit Raimund Baumschlager auch noch der Einzige, der halbwegs mit dem magischen Duo mithalten konnte, kurz vor Schluss an der berüchtigten Wasserdurchfahrt der SP Wegscheid die Segel streichen musste.
Hermann Neubauer ist nun mit einem Punkt Vorsprung auf Simon Wagner neuer Spitzenreiter in der Staatsmeisterschaft.
Die Stimmen des Topduos:
Hermann Neubauer: „Ich bin zweieinhalb Jahre keine Schotterrallye gefahren. Das hier war eine supergeile Veranstaltung. Umso mehr freut es einen dann natürlich, wenn man das Ding gewinnt.
Simon Wagner: „Das war ein super Kampf bei einer super Rallye, eine tolle Werbung für unseren Sport. Hermann hat momentan offensichtlich das bessere Paket, so ehrlich muss ich sein. Nichtsdestotrotz werde ich versuchen, eine Antwort darauf zu finden.“
In der 2WD-Wertung feierte Luca Waldherr seinen dritten Sieg in der vierten Saisonrallye und ist damit bereits zwei Rallyes vordem Ende am Ziel:
Waldherr ist punktemäßig nicht mehr einzuholen und darf sich nach 2018 zum zweiten Mal über den 2WD-Staatsmeistertitel freuen.
Dass ihm im Waldviertel Fabian Zeiringer (ebenfalls Opel Corsa Rally4) das Leben am schwersten machte, überraschte nicht. Der Steirer fährt heuer in der ERC und zählt zu den aufstrebenden Piloten in Österreich. Ex-Meister Roland Stengg komplettierte das Podest in der 2WD-Klasse der Rallye W4.
Der Sieg in der Juniorenwertung und damit die Siegesprämie von 2000 Euro ging an den Oberösterreicher Raphael Dirnberger (Ford Fiestta ST).
Zweiter wurde hier sein Bruder Lukas Dirnberger, der sich über 1000 Euro freuen konnte. Und der Niederösterreicher Max Maier (VW Golf 2 GTI) durfte als Dritter immerhin auch noch mit 500 Euro mehr heimfahren.
Im Österreichischen Rallye Cup gewann der Deutsche Florian Auer im Mitsubishi Evo VII vor dem Oberösterreicher Markus Stockinger (Mazda 2 Proto).
Der Endstand im Rallye Cup 2000 ist identisch mit dem Endstand in der Junioren-Staatsmeisterschaft: Raphael Dirnberger vor Lukas Dirnberger und Max Maier.
Die Historische Rallye-Staatsmeisterschaft entschied Titelverteidiger Lukas Schindelegger im Ford Escort RS2000 vor Ex-Champion Johannes Huber im Porsche SC für sich.
Im Historischen Cup punktete der Oberösterreicher Günther Königseder (Lancia Delta Integrale), weil einziger Teilnehmer, voll.
Auch in der ORM Rallye Trophy steht mit dem W4-Sieger Rudolf Leitner (Ford Fiesta Proto) der Gesamtsieger bereits fest.
Last but not least gewann im Internationale Gravel Cup der Ungar Tibor Tóth (Skoda Fabia Rally2) vor seinen Landsleuten Laszlo Berta und Csaba Viszlo (beide Peugeot 208 Rally4).
Rallye W4 2023, Endstand nach 13 Sonderprüfungen
Platz Team Nation Fahrzeug Zeit
1. Hermann Neubauer / Ursula Mayrhofer A/A Skoda Fabia Rally2 Evo 1:21:55,2 Std
2. Simon Wagner / Gerald Winter A/A Skoda Fabia RS Rally2 +7,5 Sek
3 Tibor Tóth / Viktor Bàn H/H Skoda Fabia Rally2 +7:33,4 Min
4. Luca Waldherr / Claudia Maier A/A Opel Corsa Rally4 +8:08,9 Min
5. Fabian Zeiringer / Angelika Letz A/A Opel Corsa Rally4 +8:20,0 Min
6. Florian Auer / Elke Irlacher D/D Mitsubishi Evo VIII +9:09,1 Min
7. Markus Stockinger / Johann Rainer Moser A/A Mazda 2 Proto +9:38,6 Min
8. Roland Stengg / Anna-Maria Seidl A/D Opel Corsa Rally4 +10:47,1 Min
9. Rudolf Leitner / Roland Matusch A/A Ford Fiesta Proto +12:05,8 Min
10. Wolfgang Scherleithner / Jürgen Heigl A/A Citroen DS3 Rally2 +13:59,5 Min
11. Stefan Müller / Michael Gallistl A/A Ford Fiesta Proto +14:45,4 Min
12. Laszlo Berta / Gabor Fuchs H/H Peugeot 208 Rally4 +14:48,6 Min
13. Günther Königseder / Lukas Holzer A/A Lancia Delta Integrale +17:27,4 Min
14. Raphael Dirnberger / Christian Gimpl A/A Ford Fiesta ST +18:09,5 Min
15. Timo Weigert / Jasmin Weigert D/D Peugeot 208 Rally4 +18:41,7 Min
Namhafte Ausfälle: Alexander Strobl (Ford Fiesta Rally2/SP 10/Unfall), Attila Rongits (Mitsubishi Evo IX/SP 11/Technik), Raimund Baumschlager (Skoda Fabia Rally2/SP 11/Technik), Bernhard Stitz (Ford Fiesta Rally2/SP 11/Technik), Christoph Zellhofer (Suzuki Swift ZMX/SP 11/Technik).
Sonderprüfungsbestzeiten: Hermann Neubauer 8, Simon Wagner 5
Punktewertung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft:
ORM: 1. Hermann Neubauer 93 Punkte, 2. Simon Wagner 92.
ORM-2WD: 1. Luca Waldherr 106 Punkte, 2. Mark Skulj (Slo/48).
ORM Junior: 1. Luca Pröglhöf 75 Punkte, 2. Raphael Dirnberger 73.
Quelle: Sportpressedienst